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Zur Erhöhung der Motivation und Häufigkeit bei der Händedesinfektion, empfehlen inzwischen viele Hygienefachkräfte eine Einreibedauer von nur 15 Sekunden, anstelle der üblichen 30 Sekunden. Die Effektivität dieser Methode wurde durch Studien belegt,[1][2] weshalb auch die Aktion Saubere Hände dafür warb.

Die kurze Einreibedauer entbindet jedoch keinesfalls von der korrekten Dosierung und der vollständigen Benetzung der Hände!

Gekonnte Technik

Für die Empfehlung einer verkürzten Einreibedauer von 15 Sekunden sollte bitte unbedingt eine Technik trainiert werden, die eine vollständige Desinfektion in so kurzer Zeit gewährleistet.

Ausreichende Dosierung

Außerdem solltest du sicherstellen, dass du eine ausreichende Flüssigkeitsmenge verwendest, um die Hände für die deklarierte Einwirkzeit von i.d.R. 30 Sekunden feucht zu halten.

Fazit: Praktisch kann das Einreiben also nach 15 Sekunden beendet werden. Bei einer ausreichenden Dosiermenge sind die Hände zu diesem Zeitpunkt aber noch für 15 weitere Sekunden nass.[3]

Quellen:

[1] Pires D, Soule H, Bellissimo-Rodrigues F, Gayet-Ageron A, Pittet D.: „Hand Hygiene With Alcohol-Based Hand Rub: 5 How Long Is Long Enough?“ (2017)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28264743

[2] Kramer A, Pittet D, Klasinc R, Krebs S, Koburger T, Fusch C, Assadian O: „Shortening the Application Time of AlcoholBased Hand Rubs to 15 Seconds May Improve the Frequency of Hand Antisepsis Actions in a Neonatal Intensive Care Unit“ (2017)
https://doi.org/10.1017/ice.2017.217

[3] Mitteilung der Desinfektionsmittel-Kommission im VAH: „Verkürzung der Einwirkzeit der hygienischen Händedesinfektion auf 15 Sekunden“ (2019)
https://vah-online.de/files/download/vah-mitteilungen/121_123_VAH_HM_7-8_19.pdf

Studien zeigen: selbst wenn Probanden sich viel Mühe bei der Desinfektion geben und mehr als 30 Sekunden lang einreiben, weisen mehr als 50 % der Desinfektionen Lücken auf – wenn vorher kein Training erfolgt ist. [1-2]

Das ist ein großes Problem, denn wo kein Desinfektionsmittel hingelangt, werden auch keine Keime abgetötet.

Zu den häufisten Fehlern zählen u.a. eine unvollständige Benetzung der Haut mit Desinfektionsmittel durch eine lückenhafte Einreibetechnik. Im Alltag wird darüber hinaus meist zu wenig Desinfektionsmittel verwendet – im Durchschnitt nur 1,7ml statt der empfohlenen 3ml – wodurch nicht alle Hautareale für die vorgeschriebene Einwirkzeit benetzt bleiben. [3-4]

Die folgende Abbildung zeigt schematisch typische Fehlstellen bei der Händedesinfektion, die wir durch das gezielte Training beheben können:

Abb.: Fehlstellen bei der Händedesinfektion

Training als Schlüssel
zur Motivation.

Gezielte Trainings schaffen Bewusstsein für die Problematik und bewirken Verhaltensänderungen, die nicht nur die Qualität, sondern auch die regelmäßige Einhaltung (Compliance) der Händedesinfektion positiv beeinflussen.

Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass die relative Häufigkeit der Händedesinfektion deutlich ansteigt unmittelbar nachdem ein Hygienetraining absolviert wurde. Insgesamt steigt also durch Trainings die Motivation zur regelmäßigen Desinfektion immens. [5-11]

Dahinter werden einfache psychologische Effekte vermutet:

01

Das Training rückt die Händehygiene stärker in den Fokus unserer Wahrnehmung. Dadurch erinnern wir uns leichter und häufiger an notwendige Händedesinfektionen.

02

Das Training betont sehr prägnant die enorme Bedeutung der Händehygiene für den Infektionsschutz. Die intuitive Botschaft: „In meiner Einrichtung ist Händehygiene also extrem wichtig!“

So sorgen die Schulungen dafür, dass wir uns häufiger an die notwendige Händehygiene erinnern und lassen die Motivation zur regelmäßigen Desinfektion enorm ansteigen.

Quellen:

[1] “Influence of rub-in technique on required application time and hand coverage in hygienic hand disinfection.“ BMC Infectious Diseases; 8:149 (2008)

[2] „An evaluation of handwashing techniques.“ Nurs Times:54-5 (1978)

[3] “Hand Hygiene Compliance Rates in the United States—A One-Year Multicenter Collaboration Using Product/Volume Usage Measurement and Feedback.“ American Journal of Medical Quality, Vol. 24, No. 3 (2009)

[4] „Experimental study on disinfection effect of different dose of rapid hand disinfectant.“ Int J Nurs Sci 1(2):212–214 (2014)

[5] „Investigating the prevention of hospital acquired infection through standardized teaching ward rounds in clinical nursing.“ Genet Mol Res 14(2):3753–3759 (2015)

[6] „Hand hygiene in preventing nosocomial infections: a nursing research.“ Ann Ig 27(2):485–491 (2014)

[7] „Interventions to improve hand hygiene compliance in patient care.“ Cochrane Database Syst Rev 9:CD005186 (2010)

[8] „Patient empowerment and hand hygiene.“ 1997–2012. J Hosp Infect 84(3):191–199 (2013)

[9] „Systematic review of the effectiveness of strategies to encourage patients to remind healthcare professionals about their hand hygiene.“ J Hosp Infect 89(3):141–162 (2015)

[10] „Long-term sustainability of hand hygiene improvements in the hemodialysis setting.“ Infection 41(3):675–680 (2013)

[11] „Improving hand hygiene compliance in the anesthesia working room work area: More than just more hand rubs.“ Am J Infect Control 41(11):1001–1006 (2013)

Zur effizienten Unterbrechung der Erregerübertragung ist die korrekte Durchführung der Händedesinfektion unerlässlich. 

Aus diesem Grund empfiehlt die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) mindestens ein Mal jährlich eine Schulung zu den Indikationen der Händedesinfektion in Verbindung mit einem Training:

"Zur Gewährleistung der Compliance der Händehygiene ist mindestens jährlich (und zeitnah bei Hinweisen auf Probleme in diesem Bereich) eine Schulung aller Mitarbeiter zu den Indikationen der Händedesinfektion in Verbindung mit einem Training z. B. mit [...] Farbstoff im HDM zu gewährleisten (Kat. IB)." [1; S. 1209]

Obwohl es "Empfehlung" heißt, sind manche RKI-Empfehlungen verpflichtend:

So unterstützt dich DesiCoach® bei der Umsetzung dieser Empfehlung in der Praxis:

Durch visuelles Feedback erarbeitet sich jede:r Nutzer:in eine individuelle Desinfektionstechnik!

Um der Empfehlung vollends gerecht zu werden und die korrekte Durchführung der Händedesinfektion effektiv trainieren zu können, adressiert die Schulungsmethode DesiCoach® dafür erstmals 3 wichtige Lernziele:

DOSIEREN

1. Die Individuelle Menge für deine Handgröße

➝ DesiCoach® zeigt dir, welche Dosiermenge du für deine individuelle Handgröße benötigst und mit welcher Technik du diese Menge verlustfrei auf beide Hände überträgst.

Kaum ein Aspekt bei der Durchführung einer Händedesinfektion ist so wichtig wie die korrekte Dosiermenge.

Nur mit der – für die individuelle Handgröße – optimalen Menge hat man die Chance beide Hände korrekt zu benetzen und die entsprechende Einwirkzeit zu erreichen. Hierzu wird ein Volumen von mindestens 3 ml empfohlen bzw. der Menge, die in eine Hohlhand passt. 

Verzögertes EIN-färben

2. Die korrekte Benetzung der Hände

➝ Die Einfärbung der Hände erfolgt leicht zeitverzögert und macht so Defizite bei der Benetzung erst nach dem fertigen Einreiben deutlich sichtbar. Dies hilft dir beim Erlernen einer eigenverantwortlichen Einreibetechnik.

Die individuelle Dosiermenge sollte so in beide Hände eingerieben werden, dass die gesamte Oberfläche der Hand, d. h. Fingerspitzen, Nagelfalze, Daumen, Fingerzwischenräume, Innen- und Außenflächen für die Dauer der vom Hersteller deklarierten Einwirkzeit (üblicherweise 30 s) mit dem Desinfektionsmittel benetzt sind. Werden weniger als 2 ml appliziert, verringert sich die benetzte Fläche signifikant! [2]

Unmittelbares ENT-färben

3. Die richtige Reihenfolge verinnerlichen

➝ Im zweiten Teil der Schulung erfolgt die Entfärbung unmittelbar und ohne Verzögerung. Mit der DesiCoach®-Methode können Schwachstellen so direkt sichtbar erkannt werden. Dieser Schlüsselmechanismus unterstützt dich bei der direkten Verbesserung der eigenen Desinfektionstechnik.

Bei diesem Lernziel geht es um das Erarbeiten einer eigenverantwortlichen und individuellen Routine, die gewährleistet, dass kritische Hautbereiche besonders gut desinfiziert sind (Fingerspitzen zuerst!).

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass diese Methode der individuellen Routine bessere Ergebnisse bringt als das strikte Nachahmen eines vorgeschriebenen Ablaufs. [3]

Die Schulungsmethode DesiCoach® unterstützt dich einfach und effizient bei der Umsetzung der RKI-Empfehlung zum praktischen Training.

Quellen:

[1] Bundesgesundheitsblatt Nr. 59; Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens - Empfehlung der KRINKO beim RKI; Springer-Verlag Berlin; Heidelberg; 2016
[https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/...]

[2] Kampf et al.; Less and less–influence of volume on hand coverage and bactericidal efficacy in hand disinfection; BMC Infectious Diseases 2013; 13:472
[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/...]

[3] Sakmen et al.; Impact of the teaching method of the rub-in technique for learning hygienic hand disinfection in medical studies: a comparative effectiveness analysis of two techniques; GMS Hygiene and Infection Control 2019; Vol. 14; Doc17
[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/...]